Hänsele-Benimmregeln


Auftreten als Hänsele

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(c) HZÜ-Bild 2011

Als Straßenmaske darf das Hänsele nur in der Zeit von Fastnachtssamstag bis Fastnachtsdienstag getragen werden, sowie bei gesonderten Veranstaltungen der Hänsele- und auch der Narrenzunft Überlingen. Außerhalb der Stadt darf das Hänsele nur mit entsprechender Zustimmung der Hänselezunft getragen werden.

Der Überlinger Hänsele glänzt durch ein sauberes, ordentliches Auftreten während der Fastnacht in der Bodenseestadt.

Das bedeutet:

Jeder Hästräger hat eigenverantwortlich dafür zu sorgen, dass man der Satzung gemäß in der Öffentlichkeit erscheint, also im Häs mit in Brusthöhe angebrachtem weißem Tuch und mit geschlossener Hänselekappe.

Der Hänsele trägt ferner ein weißes Hemd, eine schwarze Krawatte, schwarze Socken, schwarze Schuhe und weiße Handschuhe. Weiß ist auch das so genannte Schweißtuch im Innern der Hänselekappe, das nach der Fastnacht herausgetrennt und für die nächste Saison gereinigt wird.

Komplettiert wird die Erscheinung der Überlinger Traditionsfigur durch die Karbatsche, die stets dabei ist und locker in einer Hand bei Umzügen und beim Schnurren mitgeführt wird.

 

Benehmen als Hänsele

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(c) HZÜ-Bild 2012

Der närrische Sinn des Mummenschanz bedeutet, als Narr unkenntlich zu bleiben. So soll es auch beim Hänsele sein, der in der Öffentlichkeit seine Kappe stets geschlossen halten sollte  (Paragraph 6). [Satzung der HZÜ]

Die Hänselekappe bleibt unten während der Umzüge, beim Schnurren und Narrentreiben in der Innenstadt, genauso beim Karbatschenschnellen. Selbst beim Tanzen hat der Hänsele unerkannt zu bleiben. Dazu erinnert der Hänselerat: „Der Hänselekopf hat weder an der Garderobe noch unterm Arm etwas zu suchen; sei es beim Tanz mit einem Mäschgerle, beim Schnellen oder Schnurren.“ Auch abgedeckt seinen Durst zu stillen ist gar kein Problem (siehe Bild links).

Dieser Umgang mit der närrischen Vermummung steht auch für die alte Überlinger Fastnachtstradition, die von den Hänsele besonders gepflegt werden soll. Näheres regelt die Satzung. Nur in Lokalitäten mit entsprechend gekennzeichneten separaten Hänseleräumen kann und darf die Kappe auch mal abgenommen werden.

Der Hänsele benimmt sich zudem entsprechend seinem sauberen, ordentlichen Auftreten. So hat er sich durch ein vornehmes Verhalten und durch Großzügigkeit auszuzeichnen; als „gebender“ und nicht als „nehmender Narr“. Ein echtes Überlinger Hänsele beherrscht zudem die alten örtlichen Narrentraditionen wie das Schnurren und das Karbatschenschnellen.

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(c) HZÜ-Bild 2011

Es sollte eigentlich jedem Überlinger Hänsele eine Ehre sein, diesen närrischen Brauch mitzutragen, somit lebendig werden zu lassen, um es „sauber“ und unverfälscht weiter zu geben. Auch dafür setzt sich der Vorstand der Hänselezunft ein.

Mitglieder der HZÜ, die sich in der Öffentlichkeit ungebührlich benehmen, somit gegen die Zunftsatzung verstoßen, werden im äußersten Fall durch den Vorstand aus der Hänselezunft ausgeschlossen.

Zusammenfassend bittet die Hänselezunft Überlingen (HZÜ) alle kleinen und großen Hänsele einige Narrenregeln zu beachten, um stets ein schönes Bild in der Öffentlichkeit abzugeben:

 

Der Hänsele tritt nur an den offiziellen Fastnachtsterminen in Erscheinung.

Der Hänsele bleibt unerkannt und nimmt niemals seine Kappe ab.

Der Hänsele trägt weiße Handschuhe, ein weißes Hemd mit schwarzer Krawatte sowie schwarze Socken und ebenso schwarze Schuhe.

Der Hänsele hält seine Karbatsche locker in einer Hand und benutzt sie öfter.

Der Hänsele zeigt Stil und benimmt sich vornehm als Repräsentant der traditionellen Überlinger Fastnacht. Er ist ein närrischer „Gentleman“.

Der Hänsele ist ständig in Bewegung. Er juckt zur Musik, juchzt, schnellt mit der Karbatsche, schnurrt und tanzt mit dem Publikum. Das gilt auch während der Umzüge.

Der Hänsele kennt den närrischen Brauch seiner Stadt und die Ursprünge, die dazu führen.

Der große erwachsene Hänsele ist Mitglied in der HZÜ und stolz auf „seine“ traditionsreiche Fasnet, die er sauber hält und unverfälscht weitergibt.